7. Woche (03.04.2019 - 09.04.2019)
Mittwoch, 03.04.2019
Ein grauer Tag erhebt sich aus seinem Bett. Morgens bringt er gerade mal 5 °C auf die Beine, die sich dann zwar auf fast 20 °C hochstemmen, aber meist bedeckt halten. Dazu wird auch noch Wind geliefert. So lange es nicht regnet und die Idefixe weggesperrt werden müssten, wollen wir uns nicht beklagen.
Die Morgenvisite ergibt viel Kloakenfeeling, obwohl der Assi gegen 23 Uhr noch sechs Häufchen beseitigte. Die Därmchen sind also sehr munter und offenbar arbeitswillig. Noch liefern sie viel massigen Brei, aber keinerlei Anzeichen von Krankheit; die Zwerge genießen sichtlich den neuen Tag. Wer jemals kranken Durchfall oder Ilmo ist sich keiner Schuld bewusstblutigen Stuhl gerochen hat, vergisst das nie wieder und kann die Anzeichen sofort identifizieren. Von all dem kann keine Rede sein. Die Idefixe sind gesund und entwickeln gerade ihren Darm für ein langes und gesundes Leben. Was allerdings auch einschließt, dass die Kleinen im Einzelfall in der Bereitstellung ihrer Darmtrophäen recht einfallsreich zu sein scheinen. Zum Schutz der hölzernen Tischbeine und des Küchenblocks, haben wir diese in kleine Topfuntersetzer aus Kunststoff gesetzt, weil die Beine sonst jede Nacht im Urin stehen. Diese Untersetzer sind gerade so groß, dass die quadratischen Beine in sie passen. Um so erstaunter darf man sein, wenn ein Idefix sein Häufchen exakt in einen solchen kleinen Untersetzer platziert hat. Alle Wetter. Wir tippen auf Ilmo, das akrobatische Bewegungswunder, können ihm die Auszeichnung aber mangels Beweis leider nicht aushändigen.
Iltschi und IsiBei der Begutachtung der Endmoränchen ist es für uns natürlich wichtig zu erfahren, ob Ignaz, der gestern 50 g abgenommen und Irax, der für seine Verhältnisse kaum messbare 70 g zugelegt hatte, heute wieder in der Normalspur angekommen sind. Und tatsächlich können wir auf ganzer Linie Entwarnung geben. Irax +190 g (4950), Inouk +250 g (4780), Iberl +190 g (4720), Isi +170 g (4700), Iltschi +120 g (4590), Ilmo +160 g (4510), Ignaz +250 g (4500) und Indra +200 g (4490). Diese 1530 g sehen nicht nach Auszehrung aus.
Inouk hat es heute doch noch geschafft, seine Scharte, die er sich kürzlich Inouk nach vollbrachter Tatim Gewächshaus zugezogen hatte, weil er gegen seinen Willen aus dem Irrgarten der Pflanztöpfe gerettet wurde, auszumerzen. Heute gelingt es ihm, sich (so glaubt er) ungesehen in dieses Gewächshaus einzuschleichen und dort seiner innenarchitektonischen Kreativität freien Lauf zu lassen. Zwar ist das Häuschen fast leergeräumt, weil sich die Pflanzen nach Frühlingsluft sehnten, doch für einen unruhigen und (er)finderischen Geist wie Inouk gibt es genug zu entdecken und umzuschichten. Falls es im Schwäbischen einmal auf dem Konto knapp werden sollte: Als Mitarbeiter im Wertstoffhof könnte man Inouk ohne Bedenken zum Ein- und Familienumsatz bringen. Für Krempel hat er tatsächlich ein Händchen und auch keine Scheu, sich dieses dreckig zu machen.
Girgl mit seinen Followern Zur Freude der Idefixe meldet sich heute auch wieder einmal Hundebesuch an: Girgl, der Tambourmajor unseres G-Wurfs hat sich anmelden lassen. Girgl ist so eine spezielle Mischung aus Fingerhakler und Kinderschwester. Heute bringt er die Kinderschwester zur Aufführung und die Kinder außer sich vor Freude. Weil Fianna ihren Großen von den wöchentlichen Begegnung auf dem Hundeplatz bestens kennt und genau einschätzen kann, und Girgl heute sowieso nur seine Rolle als Kinderschwester und Babysitter im Sinn hat, lässt sie ihn ohne viel Aufhebens zu ihren Kindern, weil sie weiß, dass von diesem gutmütigen Bully keine Gefahr ausgeht. Girgl tanzt mit den Kleinen durch den Garten, dreht Pirouetten und lässt nahezu alles mit sich machen, ohne jemals ungeduldig Girgl und Iltschioder brummig zu werden. Der hartnäckigste Pilotfisch ist Iltschi, der offenbar an diesem Onkel einen Narren gefressen hat und nicht mehr aus den Augen und den Zähnen lässt. In die Nase darf er den Großen zwicken, in die Beine beißen oder an den Hosen zerren – Girgl macht alles mit und erduldet die kleine Zecke, wie man es von einem Vater in Erziehungsurlaub erwarten würde, aber nicht von einem Freizeitonkel. Dass er ihnen nicht den Bauch anbietet, liegt daran, dass dieses Programm bei ihm nicht installiert ist, und die Versuche der Idefixe, an seine "Zitze" zu kommen, das einzige ist, was ihn etwas ruppig werden lässt. Aber immer löst er das Problem charmant und elegant: Sidestep, Shuffle, Wiegeschritt, Cha-Cha-Cha. Was für ein Welpenonkel, dieser Girgl!
Ob es an Girgl liegt oder ob wir einfach bisher nur keinen Blick dafür hatten: Die blauen Welpenaugen der Idefixe werden jetzt alle braun, dunkelbraun wie ein Moorsee, geheimnisvoll und samtig.
Iberl und IsiBraun, eher schwarz, sind auch die Leckerli, die wir ihnen zur Abwechslung geben, damit ihr Stuhlgang fester wird. Es sind Hundeleckerli mit Aktivkohle, die es leider nur in der Schweiz gibt. Mit diesen spröden Dingern sind die kleinen Zähnchen kräftig beschäftigt, aber sie arbeiten sich geduldig und hartnäckig daran ab. Mal sehen, ob wir morgen eine Veränderung feststellen können.
Donnerstag, 04.04.2019
Ist Ambrosius schön und rein, wird St. Florian (4.Mai) milder sein. Das klingt wie ein Muntermacher, scheitert jedoch daran, dass es heute eher bedeckt und trüb ist, nur nachmittags zeigt sich vereinzelt die Sonne, und es werden auch nicht mehr als 15 °C heute. Wenn man sich allerdings auf die Vorhersage einlässt, fragt man sich, milder als was? Milder als heute? Schön, das dürfte bis zum 4. Mai nicht allzu kompliziert sein. Ist schon ein vertrackter Hund, dieser Hundertjährige. Der muss in seinem ersten Leben Winkeladvokat gewesen sein.
IgnazBeschäftigen wir uns lieber mit den Gewichten unserer Lieben; die sind ehrlich und kaum interpretierbar. Kaum interpretierbar sind auch die 2470 g, die seit gestern Morgen mehr auf unserer Babywaage liegen. Bei dieser Aufstockung ist es fast zwingend erforderlich, dass wir die Liste in der Reihenfolge der Auflastung durcharbeiten. Irax +510 (5460; kein Schreibfehler, wir haben zweimal gewogen), Ilmo +380 g (4890), Inouk +310 g (5090), Iltschi +290 g (4880), Indra +270 g (4760), Iberl +260 (4980), Isi +250 g (4950), Ignaz +200 g (4700). Da wir weder Kraftfutter noch die doppelte Menge gefüttert haben, muss man fast annehmen, Girgl hätte doch so eine Art Männermilch... Nein, das müssen wir wohl verwerfen und die Interpretation des Ergebnisses auf einen anderen Tag verschieben.
Sicher ist nur, dass Fianna wieder auf Normalkost zurück ist: Kein Welpenfutter mehr und die üblichen Portionen zweimal am Tag. Wer nicht mehr liefert, braucht keine Kraftkost. Fianna steht trotzdem mittags in den Startlöchern und Hedda scharrt ebenfalls mit den Ballen, weil sie ja auch immer eine Anstandshand voll bekommen hat. Aber heute stehen und scharren die beiden ohne Happy End.
Wenn man solche Wiegeergebnisse einzuordnen hat, macht man sich schon mal die Mühe, bei der Fütterung genauer hinzusehen. Der Assi praktiziert das bei der heutigen Trockenfuttergabe am späten Vormittag. Die beiden Futterschalen werden schöpflöffelweise exakt gleich befüllt und auf den Boden gebracht. Die Wahl der Schale bleibt den Idefixen überlassen, das geht so fix inzwischen, dass man sowieso nicht mehr eingreifen kann, höchstens wenn sich mal sechs an einer Schale um das Menü schlagen. Heute teilen sie sich augenblicklich in zweimal vier auf, und ehe sich der Assi in eine geeignete Beobachterposition bringen kann, ist die Schale mit Isi, Iltschi, Ilmo und Irax leer. Da hat das andere Kleeblatt kaum mehr als die Hälfte verarbeitet. Vermutlich haben nur Galeerensträflinge schneller gearbeitet und gegessen als diese vier.
Fianna räumt die Fischtheke abNachmittags, nach diesem Aha-Erlebnis, steht wieder eine Futterpremiere auf dem Programm: Fisch. Gekochter Rotbarsch und Seelachs wird den Idefixen mit Reis gereicht. Man mag es kaum aussprechen, aber die Welt ist manchmal einfach nur banal: Die vier Speedfresser vom Vormittag sind auch diejenigen, denen der Fisch offensichtlich wie Öl über die Zunge fließt. Sie können gar nicht so schnell schlucken wie die Kiefer schaufeln. Die Frage stellt sich, ob ihnen der Fisch tatsächlich so mundet oder, ob sie gar nicht anders können als alles in sich hineinzuschlingen, was auf des Herrn Boden gewachsen ist. Iberl ist dagegen eher weniger überzeugt von Fisch; er bringt es hinter sich, weil es die Konkurrenz gebietet. Iltschi und Ilmo helfen anschließend sogar noch ihrer Mama beim Schüsselputzen, damit nur kein Krümel verloren geht. Da wartet man schon wieder, gespannt wie ein Flitzebogen, auf die morgigen Gewichte.
Freitag, 05.04.2019
Das Wetter hat sich eingefahren und ist heute wie gestern und vorgestern, nur, dass es jeden Tag ein kleines Stückchen kälter wird. Mehr als 13 °C werden uns heute nicht mehr zuteil. Der Hundertjährige, dem dazu offenbar auch nichts mehr einfällt, schweigt.
Vier Dinge sind es, die den heutigen Tag prägen.
Der Stuhl ist wieder weicher, weil sich die Därmchen jetzt mit dem Fisch auseinandersetzen mussten, was schon von den Voraussetzungen her einer flüssigeren Materie zuzuordnen ist. Dagegen spendieren wir wieder Kohlekekse aus der Schweiz, und die Idefixe haben etwas zu kauen (und wir jede Menge Kohlekrümel wegzuräumen).
Inouk plaudert mit HeddaEinen weiteren Beweis des diätetischen Wertes von Seefisch liefert heute Morgen die Waage: 1040 g. Das ist fast ein Fastentag. Irax wurden offenbar alle Mechanismen des Universums vorenthalten, jedenfalls hat er sich, gegen alle Regeln des Anstands, nicht enthalten: wieder 260 g plus, was sich auf 5720 g summiert. Weit abgeschlagen folgt ihm Inouk mit 5210 g (+120). Mit 5140 g belegt Iberl den dritten Rang bei einer Zuwaage von 160 g. Mit 240 g bringt sich Iltschi mächtig in Erinnerung, was ihm mit 5120 g den vierten Platz einbringt. 5070 g bringt Isi auf die Waage (+120). Ilmo verpasst die Fünf-Kilo-Marke mit 4990 g (+100). Indra nahm das Diätangebot mit den Fisch offenbar wörtlich und legt eine Nullrunde ein (4760 g), was Ignaz die Chance bietet, den letzten Platz wieder einmal abzugeben. Mit 40 g plus hat er die Chance aber nur unzureichend genutzt: 4740 g.
Die neue RampeNeue Das BällebadImpulse für den Welpenpark liefern ab sofort das Bällebad und eine Kletterrampe, die beide, wie alles andere zuvor, fast ignoriert, bestenfalls mit scheelem Blick zur Kenntnis genommen werden. Vorerst noch...
Und später bekommen die Zwerge Halsbänder, jede(r) in seiner / ihrer Irax hadert mit seinem HalsbandMarkierungsfarbe. Die Halsbänder legen wir ihnen während der Fütterung an, da bekommen sie das kaum mit, doch gleich danach hocken acht kleine Hunde im Garten und führen sich auf, als ob sie Krätze hätten. Manche hinken oder ziehen ein Bein nach, weil sie nicht recht wissen, wie man gehen und sich gleichzeitig kratzen soll. Natürlich versucht man auch, das Ding durch Rollen und Wälzen bei gleichzeitiger Bearbeitung durch die Hinterbeine loszuwerden, was aber ebenfalls scheitert. Fast können sie einem leidtun, wenn sich nicht so herzhaft lustig wären in ihrem Kummer. Abends haben wir ein Einsehen und ziehen ihnen die Kleidchen wieder aus.
Samstag, 06.04.2019
Nach so vielen schönen Idefix-Tagen, hält sich der Himmel weiterhin bedeckt bei morgens 1,5 °C und nachmittags immerhin 15 °C. Das alles unter einer grauen Hochnebeldecke, die jeden Anflug von Frühling zunichte macht. Nur für wenige Augenblicke gibt er der Sonne ein Guckloch frei, damit sie uns ein paar wärmende Strahlen schicken kann, aber dann ist schnell wieder Schluss mit der Wohlfühlveranstaltung. Es ist Anfang April und nicht die Zeit, sich wohlig unter einem weiß-blauen Himmel zu räkeln.
Und so mistig das Wetter ist, so mistig zeigt sich die Küche im silbergrauen Morgenlicht. Wir führen das nicht weiter aus, sondern so schnell wie möglich ab.
Nach dem Idefix-Spartag gestern, erholt sich die Truppe wieder von ihrer Fettdepression: 1710 g. Immerhin. Nur Irax verdaut offensichtlich noch die vergangenen beiden Tage: +70 g (5790). Das Gegenmodell ist Inouk: +310 g (5520). Nun geht es Kopf an Kopf, Position um Position, zügig weiter: Iltschi 5330 g (+210), Ilmo 5320 g (+330), Isi 5290 g (+220), Iberl 5280 g (+140). Und dann kommt die Nachhut mit Ignaz (4980, +240) und Indra (4950, +190).
WandertagUm 17:30 Uhr ist es dann soweit: Die Idefixe verlassen erstmals in ihrem Leben ihr Reservat und dürfen hinaus in die weite Welt. Einzeln werden sie in Fiannas und Heddas Box gepackt, vier auf jeder Seite, die Damen kommen in den sitzlosen Mittelteil des Hovimobils, und ab geht es. Nur knappe fünf Minuten beträgt die Fahrzeit zu einem erprobten Auswilderungsplatz für junge Hovawarte, und diese fünf Minuten haben einen Platz in der Blues-Chronik mehr als verdient, weil selten ein Welpentransport so lautlos abgelaufen ist wie dieser. Es scheint, also ob sie über die nicht beantragte und gegen ihren Willen vorgenommene Deportation so verdutzt, ja, geradezu konsterniert sind, dass sie die kleinen Mäuler kaum zum Hecheln aufbekommen, geschweige denn zum Protestgeschrei. Das haben wir schon ganz anders erlebt. Nur wenige schrille Rufe deuten an, dass die fest gefügte Welt der Idefixe gerade massiv in Unordnung gerät, aber offenbar schnürt ihnen die Sorge um ihre Zukunft die Kehlen zu. Am Zielort, einem kleinen Modellflugplatz mit Wassergraben und angrenzender Wiese werden sie ausgeladen, wobei uns Alexandra, die Hias-Versteherin und Anna-Maria mit ihrer Mama tatkräftig zur Hand gehen und durch ihre Anwesenheit auch mitten in der Wildnis für die Zwerge ein bisschen Alltag Ignaz findet seinen Wegherstellen. Doch kaum sind sie ausgepackt und losgelassen, sind sie putzmunter unterwegs, hinter ihrer Mama und der Tante her, auch der wieselflinken Anna-Maria folgend, dass sie gar nicht auf die Idee kommen, irgendetwas an diesem Ausflug könnte falsch sein. Wie ein Pulk junger Enten überqueren sie den Graben über eine kleine Brücke, ohne abzustürzen oder sich zu verfranzen, toben durch die Wiese und schnüffeln sich auch mal irgendwo fest. So geht es ein paar Minuten und Meter in westliche Richtung am Graben entlang bis zum dortigen Übergang, den auch alle ohne Verlust bewältigen – außer Ignaz. Der hat ein eingebautes Navigationsgerät, das ihm einflüstert, man müsse auf demselben Weg zurückgehen, den man auf dem Hinweg eingeschlagen hat. Also dreht Ignaz auf halber Strecke einfach um und
Indra wird Vegetarierintippelt ganz alleine wieder nach Osten am Graben entlang, dorthin, wo er hergekommen war, während wir mit seinen sieben Geschwistern am westlichen Grabenübergang auf den Irrläufer warten. Ignaz ist von der Richtigkeit seines Tuns überzeugt, aber er hat funktionierende Ohren; denn auf unser mehrmaliges "Ignaz, hierher, hier sind wir" stutzt er, dreht sich um, denkt eine Sekunde nach und kommt im Galopp über die holprige Wiese geflogen, mitunter auch gestolpert. Und dann ist er da, der famose Ignaz, Ende einer Dienstfahrtlässt sich feiern und kurz darauf mit den anderen wieder ins Hovimobil packen. Zwanzig Minuten hat der Ausflug gedauert, zwanzig superintensive Erlebnisminuten. Die Rückfahrt bleibt uns dann doch auch in Erinnerung, denn nun haben sie ihre Kehlen wieder unter Kontrolle, das heißt, sie sind nicht mehr zugeschnürt, und sie liefern uns ein Konzert der besonders erinnerungswürdigen Sorte. Die Luft im Auto vibriert, dass man Sorge haben muss, die Scheiben bersten. Allerdings, zuhause ist der Spuk fast auf einen Schlag vorbei: Die Idefixe zappeln nur noch wenige Minuten herum und fallen dann in ihrem Garten in einen komatösen Tiefschlaf. Man würde schon gerne wissen, wovon sie jetzt träumen.
Sonntag, 07.04.2019
Glasklar beginnt dieser Sonntag bei kaum über 0 °C, ruft dann eine kleine Schar Wolken herbei, die sich, wie wir, bei 15 °C einigermaßen gut fühlen dürften, und legt sich bei sehr bewölkten 1 °C wieder zur Ruhe. Kein Wort vom Hunderter; er scheint gerade auf Altersteilzeit zu sein.
Was immer gestern in der Luft lag, es muss sehr nahrhaft gewesen sein; wir untersuchen erst einmal die Waage, ob die nicht eventuell einen Eichdefekt hat. Es macht keinen Sinn, diese Gewichte zu kommentieren, wir lassen sie einfach in der Geburtsreihenfolge an uns vorüberziehen. Ignaz: +400 (5380), Irax +410 (6200), Iberl +460 (5740), Isi +280 (5570), Indra +430 (5380), Ilmo +360 (5680), Inouk +200 (5720), Iltschi +350 (5680). Das ergibt zusammen stattliche 2890 g.
Heddas Geschenk ...Sonntags ... für Ilmoist natürlich immer Besuchstag und zwangsläufig action day. Heute sind gleichzeitig vier Kinder zu Besuch, welche die Idefixe ordentlich in die Spiel- und Kuschelmangel nehmen. Sie wandern von einem Schoß zum anderen, und wenn die Schöße nicht am Kaffeetisch sitzen und bekuschelbar sind, sind sie unterwegs und die Idefixe mit ihnen. Am schönsten hat es bei dieser Sause vermutlich Hedda getroffen, die den ganzen Nachmittag den Bällen aus IberldemInouk Bällebad hinterher hetzen darf, die die Kinder durch den Garten schleudern. Das hat zur Folge, dass nun alle Bälle Löcher von Heddas Zähnen haben und demnach keine Bälle mehr sind, sondern Donuts oder zusammengesackte Krapfen, Berliner, etc. Jetzt passen sie definitiv auch besser zwischen die kleinen Welpenkiefer. Ja, Kinder wissen eben, worauf es ankommt.
Gismo und IgnazUnd Onkel Gismo ist auch zu Besuch da, der Gosh aus unserem G-Wurf, Girgls Bruder. Gismo hat Fianna schon länger nicht mehr zu Gesicht bekommen, eine Tatsache, die sie zu Beginn seines Besuches aus der Façon bringt: Gismo ist mit dreieinhalb Jahren kein Jüngling mehr und vor allem weder der Papa dieser Schar noch der gute Onkel Girgl von nebenan, sondern ein ausgewachsenes Hovawartexemplar, das die Nerven einer Mutter zum Vibrieren bringt. Hartnäckig versucht sie ihn, dem sie sonst ohne Misstrauen begegnet, von ihren Kindern fernzuhalten, ihn abzudrängen und klarzumachen, dass er hier nicht erwünscht ist. Doch gegen den erklärten Willen ihrer Kinder, die hinter dem Besucher her sind wie hinter dem Rattenfänger, muss sie Gismo und Isiden Kürzeren ziehen und schließlich aufgeben. Die Kinder danken es ihr mit einem zauberhaften Spiel mit Onkel Gismo, der seinem Bruder im Umgang mit Kleinkindern in nichts nachsteht: geduldig, freundlich, umtriebig, lustig, einfach ein toller Onkel, dieser Gismo. Für unsere Welpen sind solche Besuche unbezahlbar, weil sie lernen, mit erwachsenen Hunden umzugehen, ihre Signale richtig zu deuten, lernen, wie weit man gehen kann und wann es besser ist, den Rückzug anzutreten. Sie werden dadurch stabil in ihrem Verhalten, offen und lernen auch ihre eigenen Fähigkeiten einzuschätzen und zu kontrollieren. Rüden wie Gismo und Girgl tragen sehr viel zur Sozialisation unserer Welpen bei. Deswegen freuen wir uns immer wieder über diese Besuche, was nicht immer mit denen der Mutter korrespondiert.
Bevor wir die Kleinen, mindestens genauso müde wie gestern nach dem Spaziergang, in die Matratzenlager schicken, bekommen sie alle noch zwei kleine Stückchen Milbemax, womit die dritte Entwurmung auch erledigt wäre. Bis auf Irax haben die Idefixe überhaupt nichts an diesen Wurmbonbons auszusetzen, nur Irax spuckt sie uns vor die Füße. Wir legen sie ihm mit einer kleinen Nachtgeschichte in die Backentaschen, drücken ihm die Äuglein zu. Und weg sind sie, die Bonbons, mitsamt ihrem hundemüden Irax.
Montag, 08.04.2019
Es zeichnete sich schon ab, dass das Wetter nun seit Tagen auf der Kippe steht und irgendwann das Gleichgewicht verlieren würde. Jetzt ist es passiert. Es ist zwar deutlich wärmer morgens (8 °C), aber so etwas ist meistens keine gute Meldung. Es regnet. Es windet. Der Wind treibt den Regen bis unter den Balkon und in die Ecken der Terrasse. Es nützt nichts: Die Idefixe müssen in die gute Stube. Nur wer so etwas schon erlebt hat, geht das mit leichtem Herzen an. Seit ihrer vierten Woche sind die Idefixe nun, außer nachts, draußen, und indoors schätzen sie nur, wenn es mit Futter und einem Matratzenlager verbunden ist. Einfach nur den lieben, langen Tag unter Dach und Fach herumlungern, liegt ihnen überhaupt nicht. Das sieht nach Stress- und Chaostag aus. Und was sagt der wieder erwachte Hundertjährige dazu? Wenn`s viel regnet am Amantiustag, ein dürrer Sommer folgen mag. Ach, was lieben wir ihn, den alten Spökenkieker!
Iltschi liebt die "Schweizer-Käse-Röhre"Doch Indra findet nassen Popo Käsekaum hat er sein Orakel gesprochen, hört es gegen 11 Uhr zu regnen auf. Was bleibt, sind der Wind und die Wolken. Da packt sich der Assi die ganze Bande, schiebt sie ins Freie, macht die Tür zu und murmelt ein Vaterunser. Nichts wie raus. Solange sie da draußen nicht nass werden, schadet ihnen das bisschen Wind nicht. Weicheier verlassen unseren Hof nicht. So geht der Tag doch noch seinen erwünschten Lauf, und wir können feststellen, dass wir bisher mehr als viel Glück mit dem Wetter hatten.
Wer gedacht hatte, der gestrige Aktivtag hätte an den Fettpolstern der Idefixe Raubbau getrieben, sieht sich enttäuscht und ahnt, dass die Bonusgaben aus vielen Kinderhänden wirkmächtiger waren als die gelaufenen Kilometer. Die Idefixe haben wieder 2240 g zugenommen: Irax 6690 (+490), Ilmo 6000 (+320), Iberl 5990 (+250), Iltschi 5950 (+270), Inouk 5950 (+230), Isi 5850 (+280), Indra 5640 (+260) und Ignaz 5520 (+140). Wir haben es schon einmal erwähnt: Diese Verwertungseigenschaften sind eine echte Herausforderung für die künftigen Napfverwalter.
Dienstag, 09.04.2019
Liebe Leut' macht euch bereit, in einer Woch' ist es soweit...
Auch wir zählen die Tage, die immer schneller vergehen. Die Zeit verdichtet sich in Terminen und Erledigungen und hastet an uns vorbei. Wir sehen die Idefixe schon mit klammem Blick in fremden Armen. Fort, die doch hierher, zu uns gehören. Es kann doch keinen besseren Ort als diesen hier für unsere Kinder geben...
Und sie machen uns den Abschied jeden Tag schwerer, heute beispielsweise mit einem fast unbesudelten Stall am Morgen, ein Hinweis: Ganz brav wollen wir sein, um nicht fort zu müssen. Und wie brav sie sind! Morgens um 5 Uhr fast kein Laut auf der Terrasse, und das in diesem Alter. Einmal quiekt einer auf und wird schon von den anderen zur Ordnung gerufen; vorbildlich wie Internatsschüler. Wir haben ausgesprochen ausgeglichene und zufriedene Kinder. Wenn wir das nur von uns auch sagen könnten.
Irax hat Anna-Maria voll im GriffUnd Pausengesprächeso grau und bewölkt ist der Tag wie unsere Herzen trüb. Da schaffen auch die 17 °C nachmittags wenig Linderung. Nur die Idefixe lassen unsere Trauer nicht an sich heran, sondern toben sich in ihrem Paradies die Seele aus dem Leib. Anna-Maria ist dabei ihre Taktgeberin und unermüdliche Antreiberin. Die Top-Sensation ist aber ein durch eine Batterie betriebener Ball, der selbstständig durch den Garten eiert und vor Isi hat den Ball im Blickallem Gleich hat sie ihnIsis Jagdleidenschaft befeuert; sie ist kaum noch von dem Ding loszueisen und völlig gaga im Bestreben, diesem Ball die Luft abzudrehen und ihn mausetot zu machen. Doch der Ball ist hartnäckig, jedenfalls so lange seine Batterie noch im Saft steht, und deren Ende wird Isi nicht abwarten können. Wir müssen ihr den Ball abnehmen.
Ja, Freunde, es ist an solchen Tagen auch schwer, Chronik zu schreiben. Deshalb und weil dieser Dienstag keine anderweitigen Ereignisse zu bieten hat, liefern wir noch schnell die Gewichte und ziehen uns mit einer Schmusedecke zurück. Irax 6960 (+270), Iberl 6290 (+300), Inouk 6260 (+310), Iltschi 6250 (+300), Ilmo 6220 (+220), Isi 5980 (+130), Indra 5890 (+250) und Ignaz 5760 (+240). Weitere schwere 2020 g für die Idefixe und ebenso schwere Gedanken für uns.