Mittwoch, 1.5.24
Jetzt geht es schon in die letzte Woche.
Zum heutigen Maibaumaufstellen ist das Wetter richtig schön und Alexandra nimmt sich dafür ein paar Stunden welpenfrei und geht mit ihren Eltern feiern.
Ich nehme mir Zeit für eine große Morgenrunde mit Fianna und Hedda und genieße danach mit den Welpen einen beschaulichen freien Vormittag.
Nachmittags freue ich mich ganz besonders über den Besuch von Verena und Sophie, die uns seit unserem A-Wurf im Jahr 2004 bei fast jedem Wurf jeweils für einige Tage unterstützt haben. Wir haben uns viel zu erzählen, doch das Welpenstreicheln darf auch nicht zu kurz kommen. Vor allem Lulu wird ausgiebig gekuschelt, denn sie zieht in einer guten Woche als Fines Nachfolgerin in Sophies und Verenas Elternhaus.
Donnerstag, 2.5.24
Die Fütterung am heutigen Vormittag nutzen wir dazu, die Lauser das ersten Mal an ihre Halsbänder zu gewöhnen. Direkt vor dem Füttern bekommen die Kleinen die Halsbänder umgelegt und dann steht auch schon das Fressen da und das komische Gefühl am Hals ist sogleich vergessen.
Danach kratzt sich der eine oder andere noch mal und beim Bruder oder der Schwester wird mal nachgeschaut, was der so am Hals hat, aber eigentlich ist der Drops schon gelutscht.
Nachdem es die letzten Tage schönes Wetter war und die Welpen überall unter die Büsche und Hecken kriechen, starten Alexandra und ich heute die erste Zeckenkontrolle. Da die Welpen noch kein dichtes Fell haben und auch kein Fettgewebe, kann man die Zecken mit bloßer Hand beim Streicheln gut aufspüren.
Wie befürchtet, werden wir bei allen 10 Lausern fündig und klauben die Larven und Nymphen von den Welpen ab. Die Rangliste führt heute Lani mit 12 gefundenen Zecken an, das wenigste sind 4 Zecken. Das wird nun unser tägliches Programm bis zur Abgabe sein.
Am Nachmittag sind wir mit der ganzen Bande beim Tierarzt und haben damit auch gleich die erste gemeinsame Autofahrt. Hedda ist zur moralischen Unterstützung mit von der Partie, so ist all das Neue gleich viel weniger aufreibend für die Kleinen.
Unsere Tierärztin Dr. Tanja Radzey in Bruckmühl hat den Termin bestens vorbereitet, alle EU-Heimtierausweise sind bereits ausgefüllt, Transponder und Impfseren liegen in Reih und Glied und auch für die Blutabnahme ist alles vorbereitet.
In dem kleinen Behandlungszimmer lümmeln die Welpen und Mama Hedda auf dem Boden, blödeln herum oder schlafen und werden nacheinander auf den Tisch gehoben. Dort werden die Lauser untersucht, Blut wird abgenommen, sie werden geimpft und gechippt und alle dazugehörigen Unterlagen ordnungsgemäß ausgefüllt.
Und dank der super Vorbereitung des Termins sind wir nach 1 1/4 Stunden fertig und verfrachten die Bande wieder ins Auto und fahren nach Hause. Wer jetzt meint, dass sich alle erschöpft in den Garten legen, der irrt gewaltig. Die Kleinen drehen so richtig auf, rasen durch den Garten und spielen wie verrückt miteinander. Es sieht fast so aus, als ob sie sich den Tierarzt aus den Gliedern schütteln müssen.
Freitag, 3.5.24
Der gestrige Tierarztbesuch bei den heißen Temperaturen hat der Bande etwas zugesetzt und wir sind heute wieder mit breiigem Kot konfrontiert. Doch das hält die Kleinen nicht davon ab, richtig gute Laune zu haben und den Tag im Garten zu genießen. Und trotz des leichten Durchfalls haben wir die beachtliche Gesamtzunahme von 3190g zum vorherigen Tag.
Jede mögliche Pause nutzen wir und arbeiten an den Vorbereitungen für die Abgabe. Viele Unterlagen, die wir den zukünftigen Welpenkäufern mitgeben, werden nochmal auf ihre Richtigkeit und Aktualität überprüft und gegebenenfalls angepasst. Das kostet eine Menge Zeit und ist mit einigem Aufwand verbunden.
Als wir am frühen Abend die Welpen ins Haus holen, sind sie heute noch nicht richtig müde und toben durch die Wohnküche und den Transit. Und es passt dem einen oder anderen nicht, dass wir im Eßzimmer sitzen und mit Papierkram beschäftigt sind. Ihren Unmut darüber tun sie lauthals kund, doch für Lupa ist das noch nicht genug. Ohne dass wir auf die Bande achten, wackelt plötzlich eine strahlende Lupa um unsere Beine. Häh, wie ist die denn jetzt aus dem Welpenbereich rausgekommen? Bei der Kontrolle sehen wir kein verschobenes Gitter, wo sie sich durchdrücken könnte. Also setzen wir sie zurück zu den Geschwistern und es dauert nur wenige Sekunden und sie zeigt uns ihre Strategie: sie klettert den Welpenzaun hoch und lässt sich dann auf die andere Seite plumsen. Sowas haben wir wirklich noch nie gehabt!
Die nächste Stunde bin ich damit beschäftigt, Lupa am Überklettern der Welpenabsperrung zu hindern. Und die junge Dame hat eine ausgesprochene Ausdauer und mag es nicht einsehen, dass ich das nicht will. Mindestens 30 weitere Versuche macht sie, die ich alle vereitle, und irgendwann ist sie total erschöpft und schläft dann doch ein, nicht ohne sich vorher noch lauthals über diese unfaire Behandlung zu beschweren.
Ich bin gespannt auf die nächsten Tage.
Samstag, 4.5.24
Heute ist die Wurfabnahme durch die Zuchtwarte aus dem Verband.
Um es kurz zu fassen: die Lauser waren einfach nur Klasse! Alle Zehn haben sich von ihrer besten Seite gezeigt und haben einen spielfreudigen, neugierigen, unerschrockenen, aufgeschlossenen und triebigen Welpentest absolviert.
Und optisch wissen wir ja schon länger, dass sie ausgesprochen gut gelungen sind.
Wir sind voll des Glücks nach dieser Wurfabnahme.
Für die Lauser ist es ein Tag wie jeder andere und sie toben danach gemeinsam durch den Garten und wechseln zwischen Spielen und Schlafen ab.
Da die Kleinen schon länger von Alexandras Schlappen begeistert sind und diese bei jeder sich bietender Gelegenheit voller Stolz quer durch den Garten oder durchs Haus tragen, haben wir ihnen für heute kleine Kauschuhe aus Büffelhaut besorgt. Doch diese findet keine große Anerkennung und liegen nach kurzer Zeit unbeachtet verteilt im Garten. Na ja, der Versuch war es wert.
Die Zeckenkontrolle ist mittlerweile ein tägliches Ritual und es vergeht kein Tag, wo wir nicht bei jedem Welpen mehrere Zecken aus dem Pelz holen. Für die Kleinen ist dies ein super Training und sie erdulden mittlerweile die Kontrollen ohne viel murren.
Sonntag, 5.5.24
Es ist ein richtig schöner Sonntag, den wir nur im Garten verbringen. Lesen im Sonnenstuhl, schmusen mit den Welpen und fotografieren steht heute im Mittelpunkt unserer Tätigkeiten.
Als besonderes Schmankerl bieten wir den Kleinen heute jedem ein getrocknetes Kaninchenohr mit Fell an. Sie sind Feuer und Flamme, suchen sich schnell ein sicheren Platz im Garten und verspeisen das Ohr genüsslich. Doch der eine oder andere wird von seinen Geschwistern entdeckt und diese versuchen dann, das Ohr zu stibitzen und schon startet ein wildes Wettrennen quer durch den Garten.
Auch wenn eigentlich schon Besucherstop ist, so kommt heute trotzdem noch Isi mit ihren Dosenöffnern zu Besuch, da es zeitlich vorher einfach nicht geklappt hat. Isi darf auch einmal bei den Welpen Hallo sagen, aber das Gewusel ist ihr schnell zu viel und sie ist froh, als sie wieder auf die andere Seite des Zauns kann.
Doch wir nutzen das schöne Wetter auch, um den Garten etwas auf Frühling zu trimmen. Und so bepflanzen wir Blumenschalen (die sicher ausserhalb des Zugriffs der Welpen platziert werden), säen Gemüse im Hochbeet und reinigen das Teichbecken neben der Terasse.
Am Nachmittag kommt eine Anfrage von einer Welpenkäuferin, die ihr Haus gerade sichert für den Einzug. Sie möchte wissen, ob beim Treppengeländer der Abstand von 11,5 cm zwischen den Streben eng genug ist, dass kein Welpe durchwitschen kann.
Wir haben die Kleinen ja da und testen es gleich aus. Die Terassentüre wird mit 11,5 cm Abstand offen gehalten und wir rufen die Welpen. Und siehe da, ohne jede Anstrengung marschiert die Bande hindurch.
Die Rückmeldung ist also eindeutig: da muss nachgebessert werden.
Um das perfekte Ambiente zu schaffen, möchte ich noch im Teich den Springbrunnen aktivieren. Dieser überwintert im Gartenhaus, wo ich ihn suche. Doch beim Herausholen des Springbrunnens stoße ich an den Beton-Sonnenschirmständer und dieser fällt um und mir genau auf den Fuß. Erst mal ist große Aufregung: der Fuß schwillt in Sekunden an wie ein Ballon, er tut höllisch weh und wir sind uns nicht sicher, ob er gebrochen ist. Aber sonntagabends sehe ich mich nicht in der Notfallaufnahme eines Krankhauses und so kühlen wir den Fuß was der Eisschrank hergibt und gegen die Schmerzen hilft Ibuprofen.
Das ist ein ziemlicher Gau zum Ende der Welpenzeit. Eigentlich müssen noch hundert Sachen erledigt werden und ich hüpfe auf einem Fuß mit Schmerzen durch das Haus. Mal sehen, was die nächsten Tage bringen.
Montag, 6.5.24
Der Fuß ist heute früh dick geschwollen und ich passe in keinen Schuh, aber mit Schmerzmittel komme ich über den Tag. Für einen Arztbesuch habe ich auf jeden Fall keine Zeit.
Denn wir müssen heute endlich die traditionellen Porträts von unseren Welpen machen und dafür gehen wir mit jedem Welpen einzeln nach draußen zum fotografieren. Das heisst 10x einen Welpen zum Fotografierplatz tragen, fotografieren und dann ein kleiner Spaziergang zurück zum Haus. Da ich nur humpelnd und in Schlappen unterwegs bin, übernehme ich den Fotografierpart und Alexandra läuft mit den Welpen hin und her.
Nach 2,5 Stunden haben wir alle Bilder im Kasten. Und das wird auch höchste Zeit, denn wir haben uns bereits mit Lukas und Uwe zum Welpenspaziergang verabredet.
Also alle Hunde ins Auto und nach 5 Minuten Fahrt sind wir auf einer schönen Wiese, wo weit und breit keine Autos fahren und auch wenig Spaziergänger mit Hunden unterwegs sind.
Die Lauser schauen sich erstaunt und auch leicht beeindruckt die große weite Welt außerhalb unseres Gartens an, aber gemeinsam mit Mama Hedda und Oma Fianna ist auch dieses Neue nicht gefährlich und die ganze Bande düst über die Wiese, klaut Mama und Oma den Ball, lernt schon mal die Anfänge im Mauslochbuddeln und in der Wiese genüßlich rollen.
Nach diesem Powerporgramm am heutigen Montag sind wir uns sicher, dass die Bande rechtschaffend müde ist. Doch ganz falsch, gegen Abend dreht die Meute so richtig auf und fetzt durch den Garten und jagen sich gegenseitig, ohne irgendeine Müdigkeit zu zeigen.
In der beginnenden Dämmerung meinen wir, einen Schatten im Rosentopf zu sehen. Und richtig, in dem 60 cm hohen Topf mit der schönen Rose turnt Lupa und die anderen Geschwister springen außen herum und feuern sie an. Wir stürzen nach draußen und pfücken Lupa aus dem Topf, bevor ihr auch noch einfällt, aus der Höhe runterzuspringen. Wir wundern uns, wie Lupa da hochklettern konnte, finden dann aber die Lösung: von der anderen Seite ist der Gartenstuhl nah an dem Topf und neben dem Stuhl wurde im Spiel das große Holzteil hingeschoben. Und da heißt es nur noch Holz – Stuhl – Rosentopf. Und wieder was, was noch kein Wurf bisher fertiggebracht hat.
Dienstag, 7.5.24
Der Plan ist, heute früh bis um 6 Uhr zu schlafen, denn wir haben keinen Programmpunkt auf der Liste.
Doch den Plan haben wir ohne die Lauser gemacht.
Um 5 Uhr werde ich durch Geräusche wach, die meines Erachtens aus dem Raum unter dem Schlafzimmer kommen. Doch dort ist das Wohnzimmer und eigentlich sollten dort keine Welpen sein. Eigentlich!
Also schnell in die Klamotten gehüpft und ab nach unten. Und dort ist wie befürchtet Party im Wohnzimmer. Die Palme ist ohne Blätter,das Glas mit der Hyazinthe und Steine und Erde ist breitflächig im Wohnzimmer verteilt, mit der Hyazinthenzwiebel wird Fußball gespielt – das war das, was ich von oben gehört habe – und das ganze ist garniert mit Pieselteichen und Kackhäufchen. Und mittendrin eine stolze Bande Lauser, die mir auch bereitwillig zeigen, wo die heutige Schwachstelle war: das Gitter zum Wohnzimmer haben sie zur Seite geschoben und sind dort bequem rein und raus.
Den restlichen Tag wechseln die Welpen zwischen Haus und Garten. Es ist kalt draußen und es regnet immer wieder und wir müssen schauen, dass die Kleinen nicht in der Nässe liegen und sich dabei erkälten.
Das zur Seite geschobene Welpengitter fixieren wir mit einer Deckenstütze und hoffen, dass es die letzten Tage noch hält.
Wir nutzen das Wetter und drucken die letzten Dokumente für die Ordner aus, wählen aus den gestrigen Porträts die schönsten Fotos zum Ausdrucken aus und komplettieren die Ordner für die Welpenkäufer. Dieser Papierkram frisst immer eine ganze Menge Zeit.
Mittwoch, 8.5.24
Wir wollen wieder versuchen, bis 6 Uhr zu schlafen, aber um kurz nach 5 Uhr hören wir lautstarkes Bellen von unten.
Also wieder schnell nach unten ins Erdgeschoss, um zu sehen, was heute auf dem Programm steht.
Als ich unten das Licht anmache, sehe ich schon, wie mich ein Welpe an der Glastür stehend anwedelt – Lupa. Nachdem alle anderen Lauser noch brav in“ihrem“ Bereich sind, alle Gittertüren verschlossen sind und auch kein Gitter zur Seite geschoben ist, war schnell klar, dass sich Lupa ihrer Kletterkünste erinnert hat.
Jetzt wird es wirklich Zeit, dass die Bande in ihr neues Zuhause kommt.
Im Laufe des Tages bereiten wir die morgige Abgabe vor. Wir kaufen das Essen für morgen ein, die Geschenke und Willkommenspakete für die Welpenkäufer werden zusammengestellt und das bestellte Futter aus dem Keller geholt.
Das Wetter ist auch heute nicht prickelnd, es hat nur Temperaturen um die 10°C und es regnet immer wieder. Doch für die Abgabe morgen ist Sonne und wärmere Temperaturen vorhergesagt. Drückt uns die Daumen, dass das klappt.