Der Tag des Abschieds ist gekommen.
Am Morgen regnet es noch einmal heftig, aber ab 9:30 Uhr wird es trocken und kurze Zeit später lassen sich die ersten blauen Himmelsflecken sehen und die Sonne spitzt durch die Wolken.
Wie bei jeder Abgabe gibt es bei uns ein weinendes und ein lachendes Auge. Die Vorstellung, dass wir die Lauser nie wieder gemeinsam so zusammen bei uns haben werden, ist ganz schrecklich. Aber andererseits ist es auch wieder schön, mehr Zeit für die eigenen Hunde zu haben, keine Unmengen an Hundehaufen und Pieselteiche wegputzen zu müssen, die Waschmaschine nicht mehr im Dauerbetrieb zu haben und morgens auch wieder etwas länger schlafen zu können.
Nach einem gemütlichen gemeinsamen Weiss-wurstfrühstück im Garten bekommen alle den Ordner für ihren zukünftigen Mitbewohner und wir gehen die wichtigsten Themen kurz durch. Und die darauffolgenden 2 Stunden bespreche ich mit jedem einzelnen den Kaufvertrag, die Wurfabnahme und alle persönlichen Dokumente, bevor ich ihnen dann leise Servus sage.
Es ist mein Weg, mit der Trennung umzugehen: ich habe so viel zu tun, dass ich gar nicht zum Nachdenken komme, und das ist gut so.
Bei all den bisherigen Würfen hat Bernd zum Abschluss noch ein Familienbild gemacht. Diese Aufgabe übernimmt dieses Mal Alexandras Papa Uwe, worüber ich sehr dankbar bin.
Und so verabschiedeten sich:
Luggi zieht zu Chris und Beate an den Schliersee in Oberbayern. Hier erwartet ihn der neunjährige Hovawartrüde Jasper, der ihn sicherlich in all die Gepflogenheiten in seinem neuen Zuhause einweisen wird. Und vielleicht tritt der kleine Luggi ja mal in die Fussstapfen von Jasper und wird auch ein Deckrüde.
Loisl wird zukünftig das Zuhause von Beate und Martin in Gangkofen in Niederbayern bereichern und dort die Hovawarthündin Vroni auf Trab halten. Martin möchte mit Loisl erste Schritte im Gebrauchshundesport unternehmen und außerdem freuen sie sich auf ihre zukünftigen Touren mit dem Wohnmobil durch Europa.
Luzi wird in Zukunft Lanimo gerufen und zieht bei Michael und Christian in Kirchseeon fast in der Nachbarschaft ein. Er ist der erste eigene Hund für die beiden, jedoch haben sie schon viel Erfahrung mit Pflege- und sonstigen Gasthunden gesammelt. Hier laufen die Uhren in Zukunft sicherlich etwas anders und Lanimo wird den Takt vorgeben.
Luigi macht seinem Namen alle Ehre und es zieht in nach Brixen in Südtirol. Dort wird er Nachfolger unseres blonden Adrians aus unserem ersten Wurf. Zukünftig wird er Amos gerufen und als solcher wechselnd das Familienhotel vor Ort oder die kleine Landwirtschaft am Gardasee bewachen.
Lenz zieht zu Wolfgang nach Neuhaus in Mittelfranken, um dort die Lücke zu schließen, die der Tod von Gustl gerissen hat. Und nachdem Wolfgang seit Januar in Rente ist, werden die beiden sicherlich mit viel Spaß wieder in den Hundesport einsteigen.
Luitpold oder kurz Poldi wird Gerda über die Trauer über den kürzlich verstorbenen Girgl hinweghelfen. Er wohnt ab sofort in Höhenkirchen-Siegertsbrunn und auf unserem gemeinsamen Hundeplatz in Forstinning werden wir uns regelmäßig sehen.
Lupa erweitert die Hovawartzucht von Grahamtoon von Gudrun in Kirchheim bei München. Ihre blonde Mitbewohnerin Ibby hat sie ja bereits bei uns kennengelernt und diese wird ihr mit ihrer Souveränität und Erfahrung sicherlich eine tolle Begleiterin.
Lani bringt nach einigen Jahren Hovawartabstinenz und Auslandsaufenthalten wieder Hundeleben zu Birgit und ihrer Familie in Holzkirchen. Birgit freut sich schon sehr darauf, gemeinsam mit Lani ihre alten Leidenschaft Rettungshundearbeit wieder aufleben lassen zu können.
Lulu zieht zu unseren Freunden Lissi und Andi nach Regensburg. Vor 23 Jahren haben wir uns bei dem Kauf unserer ersten Hovawarte kennengelernt, die Kinder Verena und Sophie haben all unsere Würfe begleitet und Fiannas Schwester Fine wurde 2012 Familienmitglied. Nachdem die Kinder aus dem Haus sind und Lissi und Andi den wohlverdienten Ruhestand angetreten haben, soll Lulu, die nun Loula gerufen wird, den neuen Lebensabschnitt begleiten.
In der Aufzählung fehlt noch Limba– und sie bleibt hier. Nach vielem Überlegen und Abwägen habe ich es mich getraut und unser Rudel um die kleine Limba erweitert. Ob mit ihr die Zucht vom Bairischen Blues mal weitergeht, steht in den Sternen. Aber das ich viel Spaß mit ihr haben werde, das ist jetzt schon sicher.
Wir wünschen allen neuen Besitzern ein harmonisches und glückliches Zusammenleben mit ihren Lausern und hoffen auf ein langes gesundes Leben der Vierbeiner. Habt viel Spaß in eurem neuen Leben und macht jeden Tag zu etwas besonderem.
Danken möchte ich Brigitte, Uwe und Angela, die mich an der heutigen Abgabe so wunderbar unterstützt haben, in der Küche gewirbelt und sich um das Wohl aller Gäste gekümmert haben und den Tag in Bildern festgehalten.
Doch der allergrößte Danke geht an Alexandra. Liebe Alexandra, ohne Dich hätte es den L-Wurf vom Bairischen Blues nicht gegeben. Danke für alles, was Du mir und den Welpen in dieser Zeit gegeben hast. Es lässt sich nicht in Worte fassen und auch mit nichts aufwiegen.
Aber wenn Limba Dir strahlend in die Arme springt, dann ist das sicherlich auch für Dich die größte Belohnung für all den Aufwand.